Das Weinland Georgien

Der Beginn des kultivierten Weinbaues im heutigen Georgien wird auf die Zeit vor ungefähr 8.000 Jahren datiert. Bis zu 8.000 Jahre alte Traubenkerne, Werkzeuge und Gefässe wurden ausgegraben.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts besass Georgien eine Rebfläche von ca. 71.200 Hektar.

Zwischen 1816 und 1818 wanderten schwäbische Separatisten mit Weinkenntnissen in das südliche Georgien ein. Neben dem Anbau von Obst und Gemüse widmeten sich die „Kaukasiendeutschen“ besonders dem Weinanbau.


Georgische Weine waren neben dem Bedarf im eigenen Land in den europäischen Adelshäusern aufgrund Ihrer hohen Qualität sehr beliebt.


In der sowjetischen Zeit fand georgischer Wein starken Absatz. Es begann eine Ära der Massenproduktion. In dieser Zeit stieg die Rebflläche Georgiens bis 1985 auf ca. 128.000 Ha.


Die Prohibition der 1980er Jahre in der Ära Gorbatschow traf den Weinbau in Georgien hart. In Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Alkoholismus wurden Hektarweise Rebflächen stillgelegt.


Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatte Georgien keinerlei Absatzschwierigkeiten für Wein. Die Nachfrage nach georgischen Weinen war so groß, dass man den russischen und den postsowjetischen Markt nicht vollständig bedienen konnte.


Im Jahre 2006 verhängte Putin einen Importstopp für georgische Agrarprodukte, der auch die georgischen Weine betraf. Nach dem Inkrafttreten dieses Boykotts musste sich die georgische Weinwirtschaft "über Nacht" neue Märkte suchen.


War die Produktionspolitik bis zu diesem Zeitpunkt auf eine „Mengenproduktion“ ausgerichtet, musste man jetzt den Qualitätsgedanken in den Vordergrund stellen.

Viele georgische Weinbaubetriebe haben diese Chance genutzt und zunächst in die Qualität ihrer Weine investiert.

Sei es durch Hinzuziehen ausländischer Fachkräfte, Ausbildung junger Georgier im Ausland oder durch Investitionen in die Technologie der Weinbereitung.


Seit der Ernte 2007 kann man erfreulicherweise feststellen, dass die Qualität der georgischen Weine kontinuierlich nach Oben geht.


Heute bewirtschaftet Georgien eine Rebfläche von ca. 45.000 Hektar.

Weinausbaumethoden
in Georgien

Traditionelle Ausbaumethode - Qvevri

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Hierzu werden „Qvevris“ (Tongefässe mit einem Inhalt zwischen 5 und 5.000 Litern) im Boden eingegraben. Der Platz an dem diese Qvevris vergraben sind, nennt man „Marani“. Hierbei werden die Trauben mit Schalen, Kernen und Rappen in die Qvevris gefüllt und vergoren, gefolgt von einer vier- bis fünfmonatigen Lagerung auf der Maische. Bei dieser Ausbaumethode werden den Trauben und dem Wein keinerlei Zusatzstoffe hinzugegeben. Nach dem Stand archäologischer Funde dürfte es sich bei dieser Methode um die älteste Ausbauform der Welt handeln. Sie ist seit 2013 von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe anerkannt.

Georgisch-Schwäbische Ausbaumethode - "Shvaburi"

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Da die schwäbischen Siedler sich zunächst mit dem Ausbau der Weine in Qvevris „nicht anfreunden konnten“,  haben sie in Abwandlung der Tonbehälter offene Eichenholzbottiche gewählt, darin die Maische vergoren und unmittelbar nach der Vergärung die Weine von der Maische abgezogen.

Internationale Ausbaumethode - in Georgien "Evropuli" gennannt

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Bei Weissweinen: Pressung der Trauben und Vergärung der Moste in Tanks. Bei Rotweinen: Vergärung auf der Maische und nach der Gärung Abzug der Weine von der Maische.

Georgische Rebsorten

In Georgien gibt es namentlich 525 autochthone georgische Rebsorten. Einschränkend muss man sagen, dass eine Rebsorte oft in einem anderen Tal einen anderen Namen hat. Sicher ist aber, dass man ampelographisch ca. 400 Rebsorten voneinander unterscheiden kann.

Für die kommerzielle Weinbereitung sind derzeit 38 Rebsorten namentlich zugelassen.

Die wichtigsten sind:

Weiß: Rkatsiteli, Mtsvane Kakhuri, Goruli Mtsvane, Kisi, Khikhvi, Chinebuli, Tsolikauri, Tsitski, Krakhuna

Rot: Saperavi, Saperavi Budeshuri, Shavkapito, Tavkveri, Assuretuli Shavi, Otskhanuri Sapere, Ojaleshi, Aleksandrouli, Mujuretuli   

Wir bauen auf unseren Rebflächen die Sorten Rkatsiteli, Kisi, Khikhvi und Saperavi an.